logo2021

Bei der LJM vor Überlingen kam keine Langeweile auf

Nach drei abwechslungsreichen Segeltagen ging am Sonntag, den 11. September, die Landesjugendmeisterschaft vor Überlingen zu Ende. In fünf Jollenklassen zeigten Kinder und Jugendliche was in ihnen steckt.

Unbeschwert und ohne besondere Hygienemaßnahmen konnten etwa 80 Seglerinnen und Segler das Zusammensein auf dem Gelände des Osthafens genießen. Gastgeber waren die drei Überlinger Vereine, der Bodensee-Yacht-Club (BYCÜ), der Segel- und Motorboot Club (SMCÜ) und die Seglergemeinschaft (SGÜ), Veranstalter die Segeljugend im Segelverband Baden-Württemberg.
Bereits im Frühjahr hatten die Vereine mit den ersten Vorbereitungen begonnen. Ehrenamtliche Helfer für die Werktage zu gewinnen, sei dabei eine von Jahr zu Jahr zunehmende Herausforderung, berichtete Ina Lamprecht, die neben Marc Morath, beide SMCÜ, die Organisation übernommen hatte. Trotzdem lief alles wie am Schnürchen, wofür sich die stellvertretende Jugendobfrau, Laura Ströer, bei allen Helfern bedankte.LJM2022 Ueberlingen DSC6599
Die fünf Jugendbootklassen Opti, ILCA 4, ILCA 6, Europe und 420er waren auf drei Bahnen am Start, die von Alexander Ballweg (BYCÜ), Timo Kraus (SGÜ) und Marc Morath (SMCÜ) als Wettfahrtleiter betreut wurden. Unterstützt wurden sie bei ihrer Arbeit von GPS-gesteuerten Bojen, die die Überlinger Vereine zum Teil gemeinsam angeschafft, und zum Teil vom Hersteller geliehen hatten. Bei einer Wassertiefe von etwa 190 Metern und häufig drehenden Winden eine große Erleichterung bei der ohnehin herausfordernden Arbeit auf den Startschiffen.
Nicht nur die Segler hatten mit den instabilen Windbedingungen zu kämpfen. Von flau bis sechs Beaufort war an den beiden ersten Tagen alles dabei. Trieb im schaumgekrönten See so manche Europe oder ILCA 6 mit dem Schwert nach oben, hatten die Kleinsten in ihren Optis und die 420er-Segler im Trapez den größten Spaß. Am Samstag brachte zudem jede Regenwolke einen Rechtsdreher mit. War sie durchgezogen, pendelte der Wind zurück. Wer das System verstanden hatte, fuhr vorne mit. „Super Bedingungen“, fand Jakob Janich, Koordinator für Nachwuchsförderung, „richtig anspruchsvoll“. Langeweile kam an den beiden Tagen jedenfalls keine auf.  DSC5907
Den Wettfahrtleitern gelang es insgesamt acht Wettfahrten durchzuziehen, was sich am Sonntag als Segen erwies, denn bereits die erste Wettfahrt des Tages musste auf der Bahn der Optis und ILCA 4 abgeblasen werden. Einschlafender Wind und eine starke Strömung aus derselben Richtung machten es den beiden Klassen mit wenig Segelfläche beinahe unmöglich, die Luvbahnmarke zu erreichen. Viele Segler wären nicht im Zeitlimit ins Ziel gekommen, erklärte Marc Morath seine Entscheidung, die nicht überall auf Begeisterung stieß.
ILCA 4-Seglerin Rebekka Martin (BYC Überlingen), zwei Meter vor der Ziellinie ausgebremst, war nicht amüsiert. Trotzdem wurde sie, wie im vergangenen Jahr, Landesjugendmeisterin in ihrer Klasse und bekam von Marc Morath als Entschädigung für den verhinderten Zieldurchgang ein kleines Geschenk.LJM2022 Ueberlingen DSC6930
Bei den Optimisten fuhr der Kleinste der jüngsten Segler den Titel ein. Nicolas Troeger vom BYC Überlingen darf sich ab sofort Landesjugendmeister nennen. Auch Tobias Lauerbach (SK Pforzheim) konnte sich den Titel des Landesjugendmeisters zum zweiten Mal in Folge sichern. Mit konstant guter Leistung fuhr er seinen Konkurrenten auf und davon. Unschlagbar, mit acht ersten Plätzen, holte sich Amelie Elstner (SG Überlingen) im ILCA 6 den Titel der Jugendmeisterin. Ähnlich überlegen fuhren auch Amelie Wehrle und Amelie Rinn im 420er zum Sieg. Die beiden jungen Frauen (JS Reichenau) hatten im Juli dieses Jahres bereits die Silbermedaille bei den Youth Sailing World Championships gewonnen und tragen jetzt den Titel Landesjugendmeisterin.